Heini Linkshänder (geboren 1938 in Laufen an der Salzach, verstorben 2012 in Worpswede) war ein Universalkünstler im besten Sinne.
Maler, Grafiker und Bildhauer – immer sperrig und gut für Überraschungen. Nach dem Verlust seines rechten Armes durch einen Arbeitsunfall wandte er sich der Kunst zu. Er zog 1984 nach Worpswede, ohne ein klassischer Worpsweder Künstler zu werden. Die Inspirationen für seine Arbeiten zog er aus gesellschaftlichen Realitäten genauso, wie aus seinem unmittelbaren Umfeld – gerade in Worpswede oft provokant und jenseits des Mainstreams.
Linkshänder orientierte sich an Beuys vielfältiger Materialwahl genauso, wie an dessen Anspruch, gesellschaftliche Debatten anzustoßen und zu beeinflussen – im großen Kontext und auch im scheinbar beschaulichen Worpswede. Im Zuge seiner ab der Mitte der 1970er Jahre stetig anwachsenden Ausstellungstätigkeit waren seine Werke in Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen, immer überraschend, oftmals beißend ironisch und nie ohne Hintersinn. „Ich bin ein Kopf der Leidenschaft“, so lautete der Titel einer seiner Ausstellungen, der seine Konfliktfähigkeit und seinen Mut zur Auseinandersetzung treffend charakterisiert. Linkshänder wagte sich in die Öffentlichkeit, scheute auch vor Aktionskunst unter Einsatz des eigenen Körpers nicht zurück.
So auch mit der Aktion „Künstler arbeiten für die Gesellschaft wie andere auch“, die er zwischen 1979 und 1980 als Straßenperformance unter anderem im Zuge der Art 80 in Basel, aber auch in Bremen, München, Salzburg und Augsburg präsentierte. Linkshänders Haltung, frühzeitig die Frage nach der gesellschaftlichen Rolle der Kunst zu stellen, ist Inspiration und Ausgangspunkt der aktuellen „Aktion Künstlerbrot“ aus Worpswede und steht in seiner Tradition der Einmischung und Pointierung in aktuellen Diskussionen. Mit der „Edition Künstlerbrot“ hatte Linkshänder zudem ein augenzwinkerndes, aber dennoch sehr ernstzunehmendes Label zum Verkauf seiner Kunst geschaffen, mit dem er deutlich machte, dass Kunst keinesfalls nur Selbstzweck sein kann, sondern auch dazu dienen muss, ihren Schöpfer zu ernähren.
Mehr zu Leben und Werk von Heini Linkshänder unter www.heini-linkshaender.de.